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Be strong, honey!

Kora Jünger
|   Ausstellung

2002

Kora Jünger scheint seit einer Weile an eine seltsame Bildermaschine angeschlossen zu sein.

Große bonbon-pop-pastellfarbene Acrylflächen fügen sich auf ihren Bildern zu idealwelthaltigen, Figuren-in-Lanschafts-Idyllen zusammen. Diese scheinen auf den ersten Blick aus vergangen geglaubtem Repertoire einer Art gemischtem Propagandauniversums zu Besuch zu kommen. Aber eigentlich kennt man dann fast alle der konstituierenden Komponenten der Bilder von Jünger irgendwie sehr gut, und gar nicht so vergangen und entfernt, sondern ganz aktuell, fast körperlich „von innen“. Aus einer mächtigen Tiefe wirken sie auf unsere Körper ein, meistens ohne das wir es merken.

Vielleicht hat Kora Jünger durch irgenwelche Umstände zeitweise eine Art persönliche Standleitung zu den Regionen in denen sich konzentriert speichert und zu posen-ikonen sedimentiert, was an Identifikationsmaterial, via alle möglichen sogenannten Medien, ständig stündlich, minütlich, sekündlich überall an uns verteilt wird.

Aus dieser vollgeladenen Batterie zieht sie dann ihre „Monster“ heraus, die nicht mehr nur versteckt darin herumgeistern sollen. Anstattdessen sollen sie, in tollen Teletubbyfarben als Oberflächen, mit Oberflächenhingabe hingemalt, ihrer Wirkungsmacht in tieferen Unbewusstseinschichten enteignet, zum schaurigschönen Genuss für uns an die Wände gehängt werden, damit wir uns vielleicht sogar darüber amüsieren können.

Neben Malerei können in Celle erstmalig Jüngers Zeichnungen per Edition und Wand zum Augenschein genommen werden. Im einfachem Strich überlässt uns Jünger einer Rasselbande, die, einmal vernommen, nicht so schnell unsere Sphären wieder verlassen wird.

„Be strong Honey!“, raten wir.

Zu dieser Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

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