Parken

2008

Für seine Ausstellung in der Gotischen Halle des Celler Schlosses entwickelte der 1973 in Stade geborene Sprengel-Preisträger und Villa Massimo-Stipendiat 2007 Stefan Mauck einen zusammenhängenden Komplex neuer Arbeiten.

In Reaktion auf die von Pfeilern, Säulen und Nischen geprägte Architektur der Gotischen Halle im Schloss Celle hatte der Künstler den Ausstellungsraum zu einem streng geordneten Parkdeck umkodiert. Eine Bodenarbeit zeichnete sechs Parkbuchten in den Raum, Höhenbegrenzungen sowie eine Lichtinstallation aus Leuchtstoffröhren nahmen auf die eigenwillige Struktur der Ausstellungssituation Bezug. In den Textbildern „Nr. 104 – Nr. 109“, die als Silhouetten verschiedener Automarken an den Wänden der Parkbuchten zu sehen waren, setzte Stefan Mauck schlussendlich in kurzen narrativen Versatzstücken das Auto und seinen Nutzer in Beziehung zueinander. So legte der Künstler mit seinen „Portraits“ die Interaktion offen, die an der Schnittstelle von Privatem und Öffentlichem vonstatten geht.

Eine große Fotoarbeit mit dem Titel „60 Jahre BRD“ zeigte in einem strengen Raster 60 Schnappschüsse von Fahrzeugen, deren Gemeinsamkeit in der Wahl einer Jahreszahl auf dem KFZ-Kennzeichen liegt. Angefangen mit dem Gründungsjahr der BRD, 1948, bis zum Jahrestag ihres 60-jährigen Bestehens im Jahr 2009 thematisierte die Arbeit des Künstlers Stefan Mauck die Verschmelzung von persönlichem Leben und politischer Präsenz.

In präzisen Arbeiten bildete die Ausstellung die engen Verbindungen zwischen Mensch und Auto, zwischen gesellschaftlicher und persönlicher Realität für Ihre Besucher ab.

Zur Ausstellung ist eine 72 Seiten starke Dokumentation erschienen, die alle vertretenen Arbeiten beinhaltet und von einem umfassenden Text des Berliner Kunstkritikers und Kurators Mark Gisbourne begleitet wird.