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Blow Up

Anna Jander
|   Ausstellung

7.10. - 25.11.2018

Anna Jander stellte mit "Blow Up" in der Gotischen Halle im Celler Schloss aus. 

Die im Landkreis Celle lebende Künstlerin Anna Jander zeigte zum ersten Mal ihr umfangreiches Werk in der Residenzstadt Celle. Im Kunstverein präsentierte sie in einer raumgreifenden Installation ihre neuen großformatigen Bilder. Blow Up, der Titel der Ausstellung, signalisiert: in Janders neuem Werkzyklus ist der Betrachter ganz nah dran an der Malerei und der Welt, die sich hier öffnet. Erlebtes und Gesehenes - stets urbane Landschaften - bilden das Ausgangsmaterial.

Die chinesische Metropole Suzhou dient dabei mehr zufällig als Schablone für die aus ihrem Inneren herausströmenden, impulsgeladenen Malaktionen. Diese Malerei ist pur, radikal und von  konsequenter Subjektivität

 Hier die Einladung zur Ausstellung

Blow up – zu den neuen Bildern von Anna Jander

Auf die Frage, ob das Reisen für ihre Arbeit notwendig sei, antwortet Anna Jander, sie könne auch hier in Faßberg wohl eine Tankstelle malen... aber das Reisen erzeuge doch eine andere Aufmerksamkeit. Sich in der Fremde vorwärts zu bewegen, den Ort rasch zu wechseln bringt eine intensivere Zeitwahrnehmung mit sich und erzeugt somit auch ein anderes Verhältnis zu den Dingen. Außerdem ist die Reise nach außen ebenso eine Reise nach innen. Das Malen ist für Anna Jander unterwegs sein. Es gibt in ihrer Arbeit ein spezifisches Interesse, eine besondere Vorliebe und deshalb auch eine kontinuierliche Entwicklungslinie. Stadtlandschaft, die  Architektur, die einzelnen Gebäude, Räume und Flächen, sowohl zugebaut als auch verwaist sind ihr großes Thema, das ihr Verhältnis zur Malerei bestimmt. Sie malt ja keineswegs einen Ort nur ab, sondern das Bild selbst wird zu einem Ort der Auseinandersetzung mit Raum und Fläche. Der Malprozess ist ein Prozess der Auflösung und Verfestigung, wie er sich als Bildwerdung vollzieht. Ausgangspunkt ist nach wie vor das Interesse am Menschen, wie und wo er lebt. Auch wenn das in der neuen Werkserie, die nach Standbildern von aus dem Auto in der chinesischen Stadt Suzhou heraus gefilmten Bildmaterial entstanden ist, nicht mehr so deutlich erscheint wie in ihren früheren Bildern, die eine größere Tiefenschärfe haben. Aber schon der Weg der Motivfindung, der Weg zur Bildidee ober das Bilderwollen überhaupt sind mit dem Interesse an der Situation des Menschen eng verknüpft. Anna Jander ist überzeugt, dass das Malen mit einem Erkenntnisgewinn verbunden ist und allein deshalb lohnt es sich weiter zu machen, obwohl es doch schon so viele Bilder gibt und überall so viele produziert werden. Qualität lässt sich zwar nicht nach einem sicheren Rezept erzeugen, aber sie lässt sich klar beschreiben und ebenso klar erkennen. Voraussetzung für Qualität in diesem Sinne ist überhaupt erst einmal Erfahrungen zu machen. Es reicht nicht aus, zu sagen, das wurde doch alles schon einmal gemacht, sondern es gilt, sich die besonderen Fähigkeiten immer wieder daran arbeitend anzueignen. Diesen Schritt will Anna Jander nicht einfach überspringen und mit dem Intellekt durch ein bloßes Konzept ersetzen. Sie sieht sich in der Tradition der Malerei, die sie eben nicht überwinden will, sondern vertiefen. Es geht bei diesem Anspruch immer noch um die klassischen Fragen und Probleme wie die des Farbauftrags, der Wirkungen von Farbe und das Unterordnen der Effekte unter die Notwendigkeit der Balance im Ausdruck. Darum malt Anna Jander auch neben den großen Formaten, die sich mehr mit der Frage von Bewegung und Auflösung befassen, auch draußen vor dem Motiv ganz kleine Bilder, etwa so groß wie Postkarten. Hier geht es dann um das präzise Erfassen von Lichtstimmung und Atmosphäre, was dann als Erfahrung wiederum in die großen, frei gearbeiteten Formate mit einfließt. Deshalb auch „Blow Up“, was ja zwei Bedeutungen enthält –  das vergrößernde Aufblähen wie auch die Explosion, das abrupte Freisetzen von Energie, es krachen zu lassen. Das Malen ist auch Aktion. Diese beginnt mit der Suche nach der adäquaten Bildsprache als der für den Zweck, die Idee und Absicht passenden Malweise. In den neuen Arbeiten ist die Malweise schon selbst das Motiv, sie hat sich immer weiter befreit und den Punkt erreicht, in dem nun das Bild sich selbst die Gesetze vorgibt. Die Aktion ist durch und durch sinnlich um das Bild mit Energie aufzuladen, damit es sich für den Betrachter wieder entlädt, indem es seine aufgespeicherte Energie freisetzt

Giso Westing

Am 7. Oktober 2018 fand um 11:30 Uhr in der Gotische Halle die Eröffnung der Ausstellung statt.

Thilo Liebscher, Vorstandsvorsitzender des Kunstvereins Celle, hat in seiner Begrüßungsrede den Dank an die Unterstützer und Spender, ohne die diese Ausstellung nicht möglich wäre, zum Ausdruck gebracht und die Besucher teilhaben lassen an seinen persönlichen Eindrücken der ausgestellten Bilder.

Giso Westing aus Hannover hat in seiner Einführungsrede die Künstlerin am Beispiel ihrer diversen Schaffensorte rund um den Globus vorgestellt und die verbindenden Elemente der unterschiedlichen Bilder in dieser Ausstellung heraus gearbeitet.

Die Künstlerin war anwesend.

Anlässlich der Ausstellung erschien eine Dokumentation, die für 10€ erworben werden kann. Eine Preisliste für die ausgestellten Bilder liegt vor. 

Hier der Bericht aus der CZ vom 8.10.2018

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Thilo Liebscher begrüßt die Vernissage-Gäste
Giso Westing hält den Einführungsvortrag
Künstlergespräch mit Anna Jander & Giso Westing
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